Würmer im KINDERGARTEN SCHÄNIS

Nein, keine Angst, die Kinder sind alle wohlauf, kein Parasitenbefall. Die Rede ist hier von Regenwürmern, welche vor ein paar Monaten in den Kindergarten eingezogen sind und seither die Znüniabfälle der Kindergartenkinder zu bester Erde verarbeiten. 

Inspiriert von der Leiterin der Schulverwaltung, Dolores Stüssi, befasste sich die Kindergartenlehrperson Anita Gavoldi vertiefter mit der Thematik, tauschte sich mit der «Expertin» aus und beschloss, eine Wurmkiste anzuschaffen. Gesagt, getan – schon bald stand eine Wurmkiste im Kindergarten und eine stattliche Anzahl Regenwürmer zügelte von der Wurm-Company der Schulverwalterin nach Schänis in den Kindergarten. Die erste Etage der Wurmkiste war für die Neuankömmlinge bereits vorbereitet, ausgelegt mit Karton und Papierschnitzeln, zusammen mit wenig Erde wurden sie in das neue Quartier umgesiedelt. Znüniabfällen, wie Apfelkerngehäuse, Bananenschalen, Rüeblischalen, etc. kommen nun in die Wurmkiste. Die Kinder mahlen Eierschalen zu Pulver, welches ebenfalls beigegeben wird. Sie wissen, dass die Regenwürmer keine Zitrusfrüchte, wie z. B. Mandarinen- oder Orangenschalen vertragen.

Die Wurmkiste offenbart den Kindern auf kleinstem Raum ein Wunder der Natur. Plötzlich sind die Znünireste weg und dank der Regenwürmer sowie einem ganzen Mikrokosmos zu Erde geworden. Wurmerde ist nicht einfach Erde, sondern ein wertvoller Biodünger. Mit dem Einsatz von Wurmerde kann die Bodenstruktur verbessert, die Wasserspeicherkapazität erhöht und das Wurzel- und Pflanzenwachstum allgemein verbessert werden.

Den Würmern scheint es in Schänis zu gefallen, haben sie sich doch bereits fleissig vermehrt. Schon bald wird genügend Erde vorhanden sein, damit die Kinder diese in Töpfchen abfüllen und Samen setzen können.

Die Kindergartenkinder lernen viel über den Regenwurm und seine Funktion in der freien Natur. Sie haben Freude an ihren «Chindsgigspändli». Anzeichen von Ekel, wie bei Erwachsenen manchmal zu beobachten, sucht man hier vergebens. Auf spielerische Art und Weise leisten die Kinder einen wertvollen ökologischen Beitrag.

Februar 2019 / ds