Wie Alles Begann ...

Wenn es am Ende der Gartensaison Zeit wird, alle Gartentöpfe zu leeren, kippe ich Erde, die noch nicht vollständig durchwurzelt ist, jeweils in Plastiktonnen. Natürlich kommen bei dieser Arbeit auch Regenwürmer zum Vorschein. Als ich im Herbst 2014 wieder einmal bei dieser Arbeit war, brachte ich es einfach nicht übers Herz, die kleinen Viecher samt Erde in den Grün-Container zu werfen und zu Bio-Gas verarbeiten zu lassen. So fing ich an, die Regenwürmer heraus zu suchen und in die Plastiktonnen umzusiedeln. Obwohl die Tonnen über den Winter draussen blieben, war Im Frühjahr die Freude gross. Nicht nur, dass die Würmer überlebt hatten, nein, sie hatten sich deutlich vermehrt und über die Wintermonate die alte Erde in sichtbar bessere Erde verwandelt.

Mein Interesse war geweckt. Beim Stöbern im Internet stiess ich auf das Thema Wurmkisten. Im Sommer experimentierte ich mit Gefässen (siehe Bild) und schon im Herbst war ich stolze Besitzerin meiner ersten Wurmfarm. Meine fleissigen Arbeiter habe ich nicht etwa gekauft, sondern weiterhin im Garten und bei Regen auf der Strasse eingesammelt. Und tatsächlich, bald schon konnte ich meine erste «richtige» Wurmerde beim Gärtnern einsetzen und ein deutlich kräftigeres Wachstum bei den Pflanzen feststellen.

Die Leute in meinem Umfeld schüttelten erst mal den Kopf, als sie von meinem neuen Hobby hörten… Im Frühjahr 2017 fing ich an, Wurmerde zu verschenken, insgesamt über 40 Kilo. Und die Rückmeldungen waren überwältigend. Ich wusste ja, dass Wurmerde genial ist, dass andere das auch feststellten, freute mich ungemein.

Kolleginnen und Kollegen fingen an, mich mit ihrem Kompost zu beliefern, insbesondere mit Kaffeesatz, welcher von den Würmern geliebt wird. An dieser Stelle sei einmal allen für ihre Unterstützung gedankt! Ich hatte in der Zwischenzeit mein eigenes System entwickelt, alles brauchte etwas mehr Platz, weshalb die Würmer im Herbst 2017 einen festen Standort in der Garage bekamen (vorher waren sie im Sommer draussen und im Winter im Keller). Ich bin immer wieder fasziniert, wie aus organischen Abfällen in relativ kurzer Zeit Wurmerde – auch «schwarzes Gold» genannt – entsteht.